Joomla-Update auf Version 6: Jetzt schon umsteigen – oder lieber warten?

Joomla-Update auf Version 6: Jetzt schon umsteigen – oder lieber warten?

Bevor wir ins Detail gehen, hier die schnelle Einordnung für deine Entscheidungsfindung: Lohnt sich der Sprung auf Joomla 6 jetzt schon, oder wartest du besser noch? Die Antwort hängt hauptsächlich von deinem aktuellen Setup, den eingesetzten Erweiterungen und deinem Risikofenster ab. Wenn ihr bereits sauber auf Joomla 5.4 unterwegs seid und eure wichtigsten Extensions als kompatibel gelten, ist der Schritt auf 6 ein reguläres Versions-Upgrade – kein harter Migrationsbruch – und bringt euch sofort handfeste Vorteile. Nutzt ihr hingegen ältere Templates oder kritische Dritt-Tools ohne Freigabe, solltet ihr erst testen und ggf. noch warten. Und wenn ihr ganz neu startet, ist in den meisten Fällen Joomla 6 die beste Basis – mit klaren Ausnahmen, wenn ein Schlüssel-Plugin vorübergehend nur 5.x unterstützt.

Kurzantwort vorweg

  • Ja, für viele lohnt sich der Umstieg auf Joomla 6 jetzt – vor allem, wenn ihr bereits auf Joomla 5.4 seid und eure Erweiterungen kompatibel sind. Das Upgrade ist kein harter Migrationssprung (z. B. 3→4), sondern ein normaler Versionssprung mit Rückwärts-Kompatibilitäts-Plugin.
  • Nein, noch nicht, wenn eure Seite viele ältere Templates/Erweiterungen nutzt, die noch nicht für Joomla 6 freigegeben sind – oder wenn ihr kritische Geschäftsprozesse ohne Testfenster betreibt.
  • Neues Projekt starten? In der Regel Joomla 6 nehmen. Falls ein benötigtes Dritt-Tool nur 5.x-Support besitzt, könnt ihr mit 5.4 starten und den Umstieg fest einplanen; 5.x wird bis Okt 2027 sicherheitsgepflegt.

Was bringt Joomla 6 in der Praxis?

Joomla 6 bringt spürbare Vorteile in den Alltag: Durch automatische Core-Updates auf Basis des sicheren TUF-Frameworks sinkt der Pflegeaufwand deutlich und die Sicherheit steigt. Redaktionen profitieren von mehr Komfort dank verbessertem Versioning, neuen Feldtypen, Medien-Thumbnails und dem aktuellen TinyMCE 8, was das Erstellen und Bearbeiten von Inhalten beschleunigt. Gleichzeitig sorgt das neue „Behaviour – Backward Compatibility 6“-Plugin für Rückwärts-Kompatibilität und reduziert Brüche mit bestehenden 5.x-Erweiterungen – ideal, um Projekte ohne großes Risiko auf den neuesten Stand zu bringen.

Upgrade: In welchen Konstellationen jetzt?

  1. Moderne 5.x-Site (5.3/5.4), Standard-Stack, wenige Extensions
    Beispiel: Unternehmensseite mit Cassiopeia-Child, Formular, Blog, Cookie-Tool.
    Empfehlung: Upgrade auf 6. Vorteil: automatische Updates + Redaktions-Komfort, minimaler Aufwand. Vorgehen: Backup → Staging testen → Kompatibilitäts-Plugin aktiv lassen → live ziehen.
  2. Agentur-Portfolio mit gepflegten Premium-Templates/Buildern
    Beispiel: SP Page Builder, aktuelles Template-Framework, alles regelmäßig aktualisiert.
    Empfehlung: Upgrade auf 6 nach Hersteller-Freigabe/Changelogs. Viele Anbieter signalisieren 6-Support bzw. RC-Support. Check: Produktseiten/Release-Notes ansehen, ggf. Builds einspielen.
  3. Community/Member-Site mit größeren Komponenten
    Beispiel: Community Builder, Foren, Events, Commerce.
    Empfehlung: Wenige Tage/Wochen abwarten, bis ein stabiles 6-Release der Schlüssel-Komponenten vorliegt (viele sind schon so weit oder kündigen es an). Erst dann Staging-Upgrade.
  4. Historisch gewachsene Site mit Legacy-Code
    Beispiel: altes Custom-Template, Eigen-Plugins, Spezial-Integrationen.
    Empfehlung: Noch nicht. Erst Refactoring unter 5.4, technische Schulden abbauen, dann auf 6. Plan: Audit → Update Roadmap → Tests → Go-Live-Fenster.

Wann noch nicht upgraden?

  • Kritische Erweiterung ohne 6-Freigabe. Wartet auf das OK des Herstellers bzw. testet Builds auf Staging.
  • Kein Testsystem/Backup vorhanden. Ohne Staging & Restore-Plan kein Major-Upgrade.
  • Server nicht passend konfiguriert. Joomla 6 setzt aktuelle PHP/MySQL-Stände voraus – prüft beim Hoster.

Neues Projekt: Joomla 5 oder Joomla 6?

  • Standard-Webseite, Marketing-Auftritt, Content-Hub: Joomla 6. Gründe: längerer Zukunfts­horizont, automatische Updates, bessere Redaktionsflows.
  • Abhängigkeit von bestimmter Extension, die erst in Kürze 6-ready wird: Startet pragmatisch mit 5.4, plant den Wechsel; 5.x hat Bugfix-Support bis 13.10.2026, Security bis 12.10.2027.

Entscheidungs-Checkliste

  1. Erweiterungen prüfen: Release-Notes/Kompatibilität zu 6; wenn unsicher → Hersteller fragen.
  2. Staging aufsetzen: Vollbackup einspielen, Upgrade 5.4→6.0 durchspielen, Frontend/Backend testen.
  3. Kompatibilitäts-Plugin aktiv: Nach dem Upgrade zunächst eingeschaltet lassen, später gezielt deaktivieren, sobald alles „nativ“ läuft.
  4. Server-Basics checken: PHP 8.3/8.4, DB-Versionen, Limits (memory_limit, max_execution_time).
  5. Zeitfenster & Rollback: Wartungszeit kommunizieren, Backup/Restore testen.

Warum kein Stress? Der Support-Fahrplan

Joomla 5.x bleibt bis Oktober 2027 sicherheitsgepflegt. Wer heute aus guten Gründen noch auf 5.4 bleibt, hat ein belastbares Zeitfenster – sollte aber Plan & Budget für den Wechsel auf 6 parat haben.

Fazit

Für Aktiv-Wechsler gilt: Wer eine gepflegte Joomla-5.x-Seite betreibt und auf gängige, regelmäßig aktualisierte Erweiterungen setzt, profitiert sofort von Joomla 6 – durch automatische Core-Updates und eine rundere Redaktionserfahrung – bei geringem Risiko dank des Backward-Compatibility-Plugins. Zur Vorsicht ist zu raten, wenn komplexe Legacy-Setups, Eigenentwicklungen oder noch fehlende Hersteller-Freigaben im Spiel sind: Hier ist ein geplanter, testgetriebener Umstieg über Staging und mit klarem Rollback-Plan besser als ein Schnellschuss. Neue Projekte sollten in der Regel direkt auf Joomla 6 starten; nur wenn eine unverzichtbare Schlüsselerweiterung vorübergehend noch 5.4 erfordert, beginnt man pragmatisch mit 5.4 – aber unbedingt mit einem fest eingeplanten Upgrade-Fahrplan auf 6.